Terrassendach selber bauen: Anleitung in 7 Schritten
Eine Terrassenüberdachung bietet viele Vorteile. Sie hält Sonne und Hitze fern, schützt vor Wind und Wetter und fungiert obendrein noch als erweiterter Wohnraum. Mit handwerklichem Geschick, ein paar helfenden Händen und den richtigen Materialien können Sie das Terrassendach selber bauen. In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen, was Sie vor der Umsetzung dieses Bauvorhabens berücksichtigen sollten. Außerdem geben wir Ihnen eine konkrete Bauanleitung für ein Terrassendach in 7 Schritten.
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Inhaltsverszeichnis
- Terrassenüberdachung selber machen: Bauvorhaben planen
Terrassendach selber bauen: eigener Entwurf oder Bausatz?
Terrassenüberdachung-Selbstbau: Welche Größe?
Materialien für das Terrassendach - Terrassendach bauen: Materialien & Werkzeug beschaffen
Materialien
Werkzeug - Fundament erstellen
- Wandpfette anbringen
- Fußpfette mit Pfosten vorbereiten
- Querbalken & Sparren befestigen
- Dacheindeckung montieren
Terrassendach selber bauen – Schritt für Schritt!
1. Terrassenüberdachung selber machen: Bauvorhaben planen
Bevor Sie ein Terrassendach selber bauen können, müssen Sie Ihr Bauvorhaben umfassend planen, um nach Fertigstellung keine bösen Überraschungen zu erleben. Wir haben die wichtigsten Punkte für Sie zusammengestellt, die Sie unbedingt im Vorfeld überlegen sollten.
Terrassendach selbst bauen: eigener Entwurf oder Bausatz?
Grundsätzlich gibt es für die Errichtung einer Terrassenüberdachung zwei Möglichkeiten. Sie können sie entweder nach Ihren eigenen Vorstellungen planen und konstruieren oder sich für einen vorgefertigten Bausatz entscheiden.
Wagen Sie sich nur über den eigenen Entwurf einer Terrassenüberdachung, wenn Sie handwerklich begabt sind, Vorerfahrungen mitbringen und sich auch größere Projekte zutrauen. Fertigbausätze sind hingegen empfehlenswert, wenn Sie sich nicht auf Ihr eigenes handwerkliches Können verlassen und sich aufwändiges Zuschneiden und Bearbeiten sparen möchten. Ein Bausatz enthält bereits alle Materialien in den richtigen Maßen sowie eine detaillierte Konstruktionsanleitung.
Tipp: Die Statik sollten Sie in jedem Fall von einem Fachmann überprüfen lassen – dies gilt besonders, wenn Sie sich für einen eigenen Entwurf entscheiden und ein Terrassendach selbst bauen. Schließlich müssen die Querträger, Pfosten und Sparren entsprechend dimensioniert sein. Stimmt die Statik, können die Sicherheit und Zuverlässigkeit Ihrer Terrassenüberdachung garantiert werden.
Terrassenüberdachung-Selbstbau: Welche Größe?
Wenn Sie ein Terrassendach selber bauen möchten, müssen Sie im Vorhinein auch die Größe der Überdachung festlegen. Diese ist in erster Linie immer von der Grundfläche der Terrasse abhängig. Beachten Sie hier, dass im Normalfall nicht die gesamte Terrasse überdacht wird, sondern immer ein kleiner Restplatz übrig gelassen wird, um sich auch in der prallen Sommersonne aufhalten zu können.
Als Faustregel gilt: Das Glas- oder Kunststoffplatten-Dach ist ausreichend groß, wenn eine ganze Familie oder eine große Gruppe von Personen darunter Platz finden können. Ideale Maße für ein Terrassendach liegen bei 5 m Breite und 3-4 m Tiefe.
Materialien für das Terrassendach
Auch die Materialien für das Traggerüst und die Dacheindeckung der Terrassenüberdachung müssen im Vorfeld ausgewählt werden. Für die Unterkonstruktion Ihres Terrassendaches wählen Sie am besten Holz. Für das Dach stehen Wellplatten oder Doppelstegplatten aus Polycarbonat, Acrylglas oder Glas zur Auswahl. Diese drei Materialien für die Dacheindeckung bieten eine hohe Qualität, sind lichtdurchlässig, wetterfest und langlebig.
Lese-Tipp: Sie möchten sich über die individuellen Vor- und Nachteile von Polycarbonat, Acrylglas und Glas informieren? Dann empfehlen wir Ihnen die Lektüre unseres Ratgebers Terrassenüberdachung: Polycarbonat, Acrylglas oder Glas?.
2. Terrassendach bauen: Materialien & Werkzeug beschaffen
Nachdem Sie den Bau Ihrer Terrassenüberdachung fertig geplant haben, geht es nun im zweiten Schritt darum, die erforderlichen Materialien und das passende Werkzeug zu beschaffen. Im Folgenden finden Sie Empfehlungslisten.
Materialien
Damit Sie ein Terrassendach selber bauen können, brauchen Sie die passenden Materialien für das Fundament, die Unterkonstruktion und die Dacheindeckung. Beachten Sie, dass die folgende Auflistung weder Anzahl noch Maße der einzelnen Pfosten, Pfetten und Latten enthält. Wählen Sie diese auf Grundlage Ihrer Messungen.
- Beton für das Fundament
- Stützpfosten aus Holz (die Anzahl richtet sich nach der Größe der Terrassenüberdachung)
- ggf. Holz- und Winkelverbinder
- Dacheindeckung (im Material Ihrer Wahl)
- Wandpfette (Querträger Hauswand)
- Fußpfette (Querträger Vorderseite)
- Sparren
- Holzlatten (wenn eine Querlattung für Wellplatten geplant ist)
- Montagematerial – z. B. Schrauben und Dübel (Senkkopfschrauben, Tellerkopfschrauben)
Werkzeug
Das richtige Werkzeug ist ebenfalls wichtig, um eine Terrassenüberdachung selber zu bauen. In der Regel ist ein normalbestückter Werkzeugkasten völlig ausreichend. Für die Errichtung Ihres Terrassendaches ist folgendes Werkzeug empfehlenswert:
- Bohrmaschine
- Handschuhe
- Hammer
- Holzbohrer (in 5 mm und 7 mm)
- Leiter
- Messgeräte (Maßband, Wasserwaage)
- Mörtelmaterialien (Beton, Quirl, Material für Schalung)
- Säge (zur Größenanpassung der Pfosten, Pfetten und Latten)
- Pfostenschuhe
- Schaufel
- Schraubzwingen
3. Fundament erstellen
Die Terrassenüberdachung braucht ein stabiles Fundament, um den Anforderungen im Außenbereich gerecht zu werden. Für die nötige Stabilität sorgen ein Punktfundament und Pfostenschuhe. Um ein Punktfundament zu erstellen, heben Sie zunächst ca. 80 cm tiefe Fundamentlöcher mit einer Schaufel aus. Diese Tiefe sollte unbedingt eingehalten werden, damit das Terrassendach frostsicher steht.
Füllen Sie die einzelnen Fundamentlöcher nun gleichmäßig mit Beton auf. Klopfen Sie den Beton zusätzlich mit z. B. einem Kantholz fest, damit Luftblasen entweichen können und sich das Betonmaterial verdichten kann. Die Pfostenträger bzw. Pfostenschuhe werden direkt miteinbetoniert. Decken Sie das frische Fundament während der Trocknung mit einer Plane ab, um es vor Witterungseinflüssen zu schützen.
Beachten Sie: Normaler Beton braucht im Durchschnitt 1-2 Tage zum Aushärten. Voll belastbar ist das Material hingegen erst nach etwa 3-4 Wochen. Berücksichtigen Sie die Dauer der Trocknung, um die Tragfähigkeit Ihrer zukünftigen Terrassenüberdachung sicherzustellen.
4. Wandpfette anbringen
Sobald Sie das Fundament fertiggestellt haben, können Sie mit der Errichtung der Unterkonstruktion Ihrer Terrassenüberdachung beginnen. Montieren Sie dazu als erstes einen Querbalken aus Holz an der Hauswand, an der das Terrassendach angebracht werden soll (das Montagematerial muss je nach Mauerwerk gewählt werden). Setzen Sie die Wandpfette hoch genug an, damit ein Gefälle von mindestens 7° gegeben ist. So kann Regenwasser gut vom Terrassendach ablaufen, ohne dass Schäden an der Unterkonstruktion, der Wand oder dem Dach entstehen.
Überprüfen Sie mit einer Wasserwaage, ob die angelegte Wandpfette gerade ist. Bohren Sie dann ausreichend tiefe Löcher, um die Wandpfette mit Rahmendübeln samt eingesetzten Schrauben zu befestigen. Schlagen Sie diese vorsichtig mit einem Hammer ein. Achten Sie dabei darauf, dass Sie den Schraubenkopf nicht beschädigen.
5. Fußpfette mit Pfosten vorbereiten
Legen Sie im nächsten Schritt alle Holzpfosten für das Traggerüst der Terrassenüberdachung auf dem Boden auf. Die einzelnen Pfosten müssen dabei im rechten Winkel zur Fußpfette angebracht sein. Um alle Teile miteinander zu verbinden, bohren Sie mit dem Holzbohrer Löcher in der Fußpfette vor und schrauben die Pfosten mit jeweils 2 Senkkopfschrauben fest. Bringen Sie zusätzlich Kopfbänder an, indem Sie wiederum Löcher in die dazugehörigen Balken bohren und sie mit Senkkopfschrauben am restlichen Traggerüst befestigen.
Stellen Sie den fertigen Rahmen auf und setzen Sie nun die Pfosten in die zuvor aufgestellten Pfostenträger bzw. -schuhe. Fixieren Sie sie mit Schrauben und stellen Sie sicher, dass zwischen der Pfostenunterseite und dem Metallboden etwa 1 cm Abstand bleibt. So können mögliche Feuchtigkeitsnester unter den einzelnen Holzpfosten vermieden werden.
6. Querbalken & Sparren befestigen
Montieren Sie nun die äußeren beiden Querbalken sowie die einzelnen Sparren bzw. Latten am aufgebauten Gerüst – diese erfüllen eine wichtige Tragfunktion für die spätere Dacheindeckung. Machen Sie dazu den Schrägschnitt an der Hauswandseite, damit die Sparren bündig am Mauerwerk anliegen. Schrauben Sie dazu alle Teile mit jeweils 2 Tellerkopfschrauben fest.
Achten Sie darauf, dass die einzelnen Sparren in gleichen Abständen an der Wand- und Fußpfette fixieren. Je nachdem, ob Sie sich für Stegplatten oder Wellplatten entschieden haben, spielt der Sparrenabstand eine mehr oder weniger wichtige Rolle. Bei Stegplatten achten Sie auf diese Abstände:
- 980 mm Stegplatten: 1.005 mm bei 60 mm breiten Sparren
- 1.200 mm Stegplatten: 1.225 mm bei 60 mm breiten Sparren
Bei Wellplatten können Sie den Sparrenabstand einfach gleichmäßig aufteilen, da hier nur eine Querlattung erfolgt. Diese Querlattung sollte im Abstand von 50 cm bis maximal 80 cm gewählt werden.
Bringen Sie außerdem an den beiden Außenbalken wiederum zusätzliche Kopfbänder mit je 2 Senkkopfschrauben an.
Tipp: Die einzelnen Dachlatten können auch mit Winkelverbindern an der Fuß- und Wandpfette befestigt werden.
7. Dacheindeckung montieren
Nachdem Sie das Traggerüst Ihrer Terrassenüberdachung erfolgreich fertiggestellt haben, können Sie nun die Doppelstegplatten oder Wellplatten im Material Ihrer Wahl auf den Dachlatten montieren. Befolgen Sie dazu unsere Montageanleitung für Stegplatten bzw. unsere Verlegeanleitung für Wellplatten mit nützlichen Kniffen für die richtige Bearbeitung, Montage und Reinigung.
Terrassendach selber bauen – Schritt für Schritt!
Sie wünschen sich eine hochwertige Terrassenüberdachung, an der Sie lange Freude haben? Dann brauchen Sie nicht unbedingt einen Experten! Sie können das Terrassendach auch selber bauen. Wenn Sie sich ein größeres Bauvorhaben zutrauen und ein paar Helfer haben, lässt sich die Terrassenüberdachung mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung ganz einfach in die Tat umsetzen.
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