Kunststoffplattendach aus Polycarbonat und Acrylglas
Polycarbonat und Acrylglas eignen sich hervorragend für viele Arten von Überdachungen. Die beiden transparenten Kunststoffe stehen herkömmlichen Dacheindeckungen in nichts nach. Schließlich sind sie ausgesprochen robust und lichtdurchlässig – beste Voraussetzungen für den Einsatz im Außenbereich. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte über das Kunststoffplattendach aus Polycarbonat und Acrylglas.
Kunststoffplattendach: Einsatzbereiche
Transparente Kunststoffplatten aus Polycarbonat oder Acrylglas finden überall dort Anwendung, wo einerseits reichlich Licht durch die Dacheindeckung fallen soll und andererseits eine möglichst stabile Überdachung erforderlich ist. Wenn Sie z. B. ein Gewächshaus selber bauen möchten, sind Kunststoffplatten eine sinnvolle Lösung. Weiters lohnt sich ein Kunststoffplattendach für z. B.:
- Balkone
- Carports
- Hauseingänge
- Pergolen
- Terrassen
- Wintergärten
- u.v.m.
Vorteile einer Dacheindeckung aus Kunststoff
Kunststoff ist eine echte Allround-Lösung und eine kostengünstige Alternative zu herkömmlichen Dacheindeckungen aus z. B. Glas, Holz oder Metall. Ein Kunststoffplattendach zeichnet sich durch diese positiven Eigenschaften aus:
- Bruchfestigkeit: Kunststoffplatten gibt es aus den verschiedensten Kunststoffen. Hochwertige Kunststoffe aus Acrylglas und Polycarbonat sind äußerst schlagfest und halten selbst größeren Hagelkörnern optimal stand.
- Langlebigkeit: Weil einem Kunststoffplattendach so schnell nichts anhaben kann, haben Sie über viele Jahre Freude an Ihrer Überdachung. So schonen Sie nicht nur Ressourcen, sondern auch Ihr Portemonnaie.
- Lichtdurchlässigkeit: Kunststoffplatten aus Polycarbonat oder Acrylglas sind fast genauso transparent wie herkömmliches Glas. Je nach Kunststoff und Farbe weisen sie eine unterschiedliche Lichtdurchlässigkeit auf. So besitzen z. B. Acrylglas-Stegplatten in klarer Ausführung eine Lichtdurchlässigkeit von ca. 84 %.
- UV-Beständigkeit: Polycarbonat- und Acrylglasplatten sind meist mit einer beidseitigen UV-Beschichtung ausgestattet. Somit zeichnen sich die Kunststoffplatten durch eine sehr hohe Farbbeständigkeit aus, d. h. sie verfärben sich selbst bei starker Sonneneinstrahlung nicht.
- Wetterfestigkeit: Ein Kunststoffplattendach ist sehr witterungsbeständig. Die Platten sind so robust, dass sie selbst bei Hagelschlag oder größeren Schneelasten nicht in die Brüche gehen. Ihre ungemeine Stabilität ist eine wesentliche Voraussetzung für den Einsatz im Außenbereich – so bietet sie etwa einen entscheidenden Vorteil als Carport-Dacheindeckung.
- Einfache Montage: Kunststoff weist – im Gegensatz zu herkömmlichen Überdachungsmaterialien wie Glas, Holz und Metall – nur ein sehr geringes Gewicht auf. Deshalb ist es auch vergleichsweise einfach, die Kunststoffplatten zu verlegen. Zudem ist es damit auch leichter, die geltenden Baurichtlinien einzuhalten bzw. deren Bezug auf die Sogbelastung und den Druck des Bauobjektes.
Welche Bedachung aus Kunststoff ist am besten?
Kunststoffplatten bestehen meist aus Polycarbonat oder Acrylglas und sind als Doppelstegplatten oder Wellplatten erhältlich.
Angesichts dieser verschiedenen Varianten stellt sich natürlich die Frage, welches Kunststoffdach nun am besten ist. Grundsätzlich gilt: Für welches Kunststoffplattendach Sie sich entscheiden, ist immer von Ihrem Bauvorhaben und Ihren persönlichen Ansprüchen abhängig. Damit Ihnen die Auswahl leichter fällt, erfahren Sie im Folgenden mehr zu den einzelnen Varianten, in denen ein Kunststoffplattendach erhältlich ist.
Kunststoffplattendach aus Polycarbonat
Polycarbonat ist ein thermoplastisches Polymer – ein Kunststoff, der ausgesprochen hart und transparent zugleich ist. Die wohl wichtigste Eigenschaft dieses Werkstoffs ist seine unglaublich hohe Schlagfestigkeit: Polycarbonat ist bis zu 250 x stärker als herkömmliches Glas. Deshalb findet der Kunststoff besonders in jenen Bereichen Verwendung, in denen eine außergewöhnlich hohe Belastbarkeit gefragt ist. Polycarbonat wird z. B. für Schutzscheiben und in der Herstellung von Sicherheitsglas verwendet. Aber auch für alltägliche Anwendungen, wie zur Errichtung von Gewächshäusern und Überdachungen, sind Polycarbonatplatten eine ausgezeichnete Wahl.
Hinzu kommt, dass Polycarbonat sehr leicht ist. Durch das geringe Gewicht fallen nur geringe Konstruktionskosten an. Bauvorschriften, die sich auf die Sogbelastung und den Druck beziehen, können somit leichter eingehalten werden. Die Transparenz der Lichtplatten ermöglicht zudem einen natürlichen und gleichmäßigen Lichteinfall.
Kunststoffdach aus Acrylglas
Obwohl Polycarbonat im Vergleich zu Acrylglas deutlich robuster ist, ist Acrylglas ebenfalls ein beliebtes Material für ein hochwertiges Kunststoffplattendach im Außenbereich. Der Kunststoff, den manch einer möglicherweise auch unter der Markenbezeichnung PLEXIGLAS® oder der Kurzbezeichnung PMMA kennt, ist 30 x schlagfester als traditionelles Glas und überzeugt mit seinem hohen Echtglas-Effekt. In der Behandlung ist Acrylglas hingegen ziemlich sensibel – Spannungen und Schlageinwirkungen sollten bei diesen Kunststoffplatten vermieden werden.
Acrylglasplatten sind sehr gut für die Errichtung von Gewächshäusern, Carports und Pergolen geeignet, da hier eine spezielle UV-Beschichtung zur Anwendung kommt, die das UV-Licht erfolgreich zurückhält. Auch wenn Sie beispielsweise eine Hochbeet-Abdeckung aus PLEXIGLAS® selber bauen möchten, lohnt sich ein Kunststoffplattendach aus Acrylglas.
Kunststoffplattendach aus Steg- oder Wellplatten?
Sobald das Material der Kunststoffplatten für Sie feststeht, müssen Sie sich nur noch zwischen Steg- und Wellplatten entscheiden. Diese unterscheiden sich, was die Optik und das Verlegen betrifft. Wellplatten besitzen einen wellenförmigen Querschnitt, wohingegen sich Stegplatten durch einen geraden Querschnitt auszeichnen. Beim Verlegen müssen Doppelstegplatten mittels Profilen auf eine Unterkonstruktion verschraubt werden. Wellplatten hingegen befestigen Sie direkt auf einer Unterkonstruktion mit Querlattung.
Auch hinsichtlich Verwendungszweck unterscheiden sich Steg- und Wellplatten:
- Wellplatten: Acrylglas-Wellplatten und Polycarbonat-Wellplatten sind insbesondere wegen ihres praktischen Nutzens beliebte Überdachungen. Häufig kommen sie für industrielle und landwirtschaftliche Gebäude zum Einsatz. Aber auch im privaten Bereich sind Wellplatten für z. B. Carports oder Fassadenverkleidungen beliebt.
- Stegplatten: Acrylglas-Stegplatten und Polycarbonat-Stegplatten überzeugen nicht nur mit ihrer hohen Funktionalität, sondern auch mit ihrer ansprechenden Optik. Die Kunststoffplatten in den Stärken 6 mm, 10 mm, 16 mm und 32 mm finden z. B. als Balkon- und Terrassenüberdachungen, Wintergärten und Gewächshäusern Verwendung.
Zubehör für das Dach aus Kunststoff
Damit Sie lange Freude an Ihrem Kunststoffplattendach haben, müssen Sie die Steg- oder Wellplatten aus Polycarbonat oder Acrylglas sorgfältig montieren. Für das Anbringen der Kunststoffplatten ist passendes, hochqualitatives Montagezubehörerforderlich. Dazu gehören z. B.:
- Edelstahlschrauben mit Abdeckkappen
- ein Stegplatten-Abschluss (atmungsaktives Kantenabschlussband)
- Abstandhalter und Kalotten für Wellplatten
- UV-beständige Dichtungen und Unterleggummis
- Werkzeug (z. B. Steckschlüssel, Kegelbohrer)
Beachten Sie, dass für das Verlegen der Steg- oder Wellplatten teilweise unterschiedliches Montagezubehör benötigt wird. Mit dem Doppelstegplatten-Zubehör bzw. dem Wellplatten-Zubehör können Sie die Platten erfolgreich montieren.
Kunststoffbedachung montieren: So geht’s
Mit dem passenden Montagezubehör können Sie Ihr Kunststoffplattendach erfolgreich errichten. Hier finden Sie eine Kurzanleitung mit den wichtigsten Schritten:
- Achten Sie darauf, dass die Unterkonstruktion aus verzugsfreiem Material (z. B. Aluminium, Stahl oder Leimbinder) besteht.
- Die Dachneigung sollte 10° betragen – mindestens jedoch 7°.
- Vermeiden Sie Hitzestau: Bei Wellplatten und Holzbalken direkt unter den Kunststoffplatten, bringen Sie ein Aluminiumklebeband auf der Oberseite an. Alternativ können Sie dort auch weiß streichen – so kann ein ungewünschter Hitzestau vermieden werden.
- Bei der Montage von Stegplatten: Schneiden Sie die erforderlichen Profile zu und bohren Sie Löcher für die Montage vor. Befestigen Sie die Profile im Anschluss mit Schrauben an der Unterkonstruktion.
- Schneiden Sie die Steg- oder Wellplatten ggf. auf das benötigte Maß zu.
- Befestigen Sie die Stegplatten in den vormontierten Profilunterteilen.
- Schrauben Sie die Wellplatten direkt an der Unterkonstruktion fest – am besten mit Kalotten, um das Ausreißen der Platten bei Starkwind zu vermeiden.
Um auf Nummer sicher zu gehen, verwenden Sie am besten unsere detaillierte Verlegeanleitung für Stegplatten bzw. unsere Verlegeanleitung für Wellplatten.
Kunststoffplattendach für Ihre Überdachung
Falls Sie noch auf der Suche nach einer geeigneten Dacheindeckung für Ihr geplantes Bauvorhaben sind, ist ein Kunststoffplattendach aus Polycarbonat oder Acrylglas genau das Richtige. Die beiden Kunststoffe überzeugen in jeder Hinsicht: Sie sind zweckmäßig und optisch ansprechend zugleich. Noch dazu lässt sich die Bedachung aus Polycarbonat oder Acrylglas problemlos montieren, sodass Sie sich schon bald an Ihrer neuen Überdachung erfreuen können!
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