Doppelstegplatten abdichten

Doppelstegplatten sind die erste Wahl für verschiedene Bauvorhaben im Außenbereich. Schließlich sind die Kunststoffplatten aus Polycarbonat und Acrylglas witterungsbeständig, stabil, bruchsicher, lichtdurchlässig und optisch ansprechend. Damit weder Regenwasser noch Schmutz in die Hohlkammern der Platten eindringen können und keine Schäden verursachen, müssen Sie die Doppelstegplatten abdichten. Alles, was Sie darüber wissen sollten, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Doppelstegplatten abdichten

Warum Doppelstegplatten abdichten?

Doppelstegplatten sind im Außenbereich vielseitig einsetzbar – ganz gleich, ob für Terrassen- und Balkonüberdachungen, Carports, Gewächshäuser oder selbstgebaute Wintergärten. Ein großer Pluspunkt der Platten ist ihre extrem hohe Stabilität, die sich aus ihrer speziellen Konstruktion ergibt.

Doppelstegplatten sind so gefertigt, dass sie sich aus mindestens zwei parallelen Deckschichten zusammensetzen, die durch vertikale Stege miteinander verbunden sind. Diese Struktur schafft jedoch Hohl- bzw. Luftkammern zwischen den beiden Deckschichten. Diese Kammern gilt es vor Tieren, Schmutz und Feuchtigkeitsansammlungen möglichst gut zu schützen. Zu den potenziellen Eintrittsstellen zählen die folgenden:

  • An den Enden der Stegplatten: Schmutz und Co. können an jenen Stellen in das Platteninnere gelangen, wo Endkappen oder andere Verbindungselemente angebracht werden, um die Platten abzudichten. Wenn diese Komponenten allerdings nicht ordnungsgemäß montiert sind, kann hier z. B. Feuchtigkeit, Schmutz oder gar Ungeziefer Feuchtigkeit ungehindert eindringen.
  • An Rissen und anderen Beschädigungen: Durch z. B. verschiedene Witterungseinflüsse oder mechanische Beanspruchung können sich im Laufe der Zeit Risse in den Hohlkammerplatten bilden.
  • An Stellen, wo Abdichtungen fehlen oder beschädigt sind: Wenn Abdichtungen komplett fehlen oder (stark) beschädigt sind, können an diesen Stellen ebenfalls Feuchtigkeit, Schmutz oder gar Insekten in das Innere der Platten gelangen.

Egal, um welches Bauvorhaben es sich auch handelt, Sie sollten die Doppelstegplatten fachgerecht abdichten bzw. verschließen. Denn wenn Schmutz in das Innere der Stegplatte gelangt und sich mit Feuchtigkeit vermischt, bildet sich in den Hohlkammern der Platten früher oder später Grünspan.

Außerdem kann die Lichtdurchlässigkeit beeinträchtigt werden, wenn sich z. B. Schmutz im Platteninneren ansammelt. Um also die Hochwertigkeit und Lebensdauer der Platten aufrechtzuerhalten, ist es wichtig, dass Sie die Doppelstegplatten richtig montieren. Wie Sie dabei konkret vorgehen, verraten wir Ihnen im nachfolgenden Teil dieses Beitrags.

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Wie lassen sich Hohlkammerplatten abdichten?

Eines vorweg: Die Bildung von Feuchtigkeit bzw. Kondenswasser in einer Hohlkammerplatte lässt sich nicht komplett vermeiden, da Kunststoffe wie Polycarbonat oder Acrylglas diffusionsoffen sind. Das heißt, dass Dämpfe durch das Material dringen können. Die Kammern dürfen daher nicht komplett geschlossen werden. Stattdessen sollten sie lediglich mit einem atmungsaktiven Abschlussband abgedichtet werden.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie Doppelstegplatten abdichten können, um zu verhindern, dass Wasser, Schmutz, Insekten und Co. in die Hohl- bzw. Luftkammern der Platten gelangen und Folgeschäden verursachen. Wir erklären Ihnen nun, wie Sie mit speziellen Klebebändern und Silikon die Doppelstegplatten versiegeln können.

Gut zu wissen: Im Grunde soll die Abdichtung einer Hohlkammerplatte Folgendes erreichen:

  • Es darf kein Schmutz, Staub und Insekten eindringen.
  • Kondenswasser muss bestmöglich ablaufen können.
  • Die Luft muss zirkulieren können.

Wenn diese Punkte erfüllt sind, haben Sie den bestmöglichen Montagezustand für Ihre Stegplatten erreicht.

Doppelstegplatten abdichten mit Klebeband

Wenn Sie Doppelstegplatten mit Klebeband abdichten wollen, stehen Ihnen drei verschiedene Arten von Klebebändern zur Auswahl:

  • Aluminium-Klebeband: Das Aluminium Klebeband wird häufig für die Oberseiten von Stegplatten empfohlen. Es ist sehr hitzebeständig, lässt jedoch keine Feuchtigkeit hindurch. Daher ist es für die Unterseite einer Stegplatte nicht geeignet.
  • Anti-Staub-Klebeband: Dieses Klebeband ist ideal, wenn die Doppelstegplatten vor Staub, Insekten oder anderen kleinen Partikeln geschützt werden sollen. Es ist atmungsaktiv, sodass Luft perfekt zirkulieren kann. Zudem lässt es Feuchtigkeit hindurch.
  • Vliesklebeband: Vliesklebebänder sind letztlich die “Universal-Variante” des Anti-Staub-Klebebands. Sie sind ebenfalls atmungsaktiv. Jedoch ist der Kleber häufig über die komplette Breite des Klebebandes angebracht. Weil es atmungsaktiv ist, kann es an beiden Seiten der Stegplatte angebracht werden.

Tipp: Wir empfehlen an beiden Seiten der Stegplatte das Anti-Staub-Klebeband zu verwenden. Damit sind alle Anforderungen an die Abdichtung einer Stegplatte erfüllt und das Abfließen von Kondenswasser ist gewährleistet.

Doppelstegplatten versiegeln mit Silikon

Die Kammern einer Stegplatte dürfen auf keinen Fall mit Dichtmassen oder Silikonen zugeklebt werden, da die angesammelte Feuchtigkeit entweichen muss. Versiegeln Sie die Kammern hingegen komplett mit Silikon, sammelt sich Kondenswasser in der Platte an und die Kammern laufen voll. Das Silikon dient also nur zum Abdichten der Montageprofile (z. B. Kantenschutz oder Wandanschluss). Auch vorübergehende Notreparaturen sind damit möglich.

Grundsätzlich sollte Silikon folgende Eigenschaften haben:

  • Wetterbeständigkeit: Da Doppelstegplatten verschiedenen Witterungseinflüssen ausgesetzt sind, muss sich das Silikon für den Außenbereich eignen.
  • Acryl-Verträglichkeit: An jenen Stellen, an denen Silikon mit Doppelstegplatten in Berührung kommt, muss unbedingt Silikon verwendet werden, welches acrylverträglich ist. Ansonsten vergilbt die Silikonnaht, da der Kunststoff angegriffen wird.
  • Flexibilität: Silikon sollte flexibel genug sein, um sich den natürlichen Ausdehnungs- und Kontraktionsbewegungen der Doppelstegplatten anzupassen. Ein flexibles Silikon verhindert das Reißen oder Abplatzen der Abdichtung.
  • Haftfähigkeit: Das Silikon sollte eine gute Haftung auf der Oberfläche der Doppelstegplatten haben, um eine zuverlässige Abdichtung zu gewährleisten.
  • Temperaturbeständigkeit: Das ausgewählte Silikon sollte den Temperaturbereich abdecken, dem die Doppelstegplatten ausgesetzt sind. Es gilt hier: Einige Silikone sind besser für extreme Hitze oder Kälte geeignet als andere.

Beachten Sie außerdem: Das Silikon sollte mit dem Material der Doppelstegplatten kompatibel sein. Es sollte also – je nach ausgewählten Stegplatten – speziell für die Kunststoffe Polycarbonat oder Acrylglas geeignet sein.

Doppelstegplatten abdichten: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Wenn Sie Ihre Doppelstegplatten abdichten möchten und sich für ein konkretes Material entschieden haben, verraten wir Ihnen nun, wie Sie dabei Schritt für Schritt vorgehen.

Schritt 1: Vorbereitungen treffen

Bevor Sie damit beginnen, die Doppelstegplatten abzudichten, sollten Sie sicherstellen, dass sowohl die Plattenoberfläche als auch die Unterkonstruktion sauber und trocken sind. Entfernen Sie gegebenenfalls Schmutz, Überreste der alten Abdichtung und Co. mit einem weichen Tuch und einem milden Reinigungsmittel. Wischen Sie feuchte Stellen trocken – ebenfalls mit einem möglichst weichen Tuch.

Schritt 2: Stegplatten abdichten

Sobald Sie alle Vorbereitungen getroffen haben, geht es nun daran, die Doppelstegplatten mit dem Abschlussband abzudecken.

Wenn Sie sich für die Abdichtung mit Klebeband entschieden haben, gehen Sie wie folgt vor:

  • Schneiden Sie das ausgewählte Klebeband auf die erforderliche Länge und Breite zu, um den zu versiegelnden Bereich abzudecken.
  • Bringen Sie dann das Klebeband an der entsprechenden Stelle straff an.
  • Glätten Sie das Klebeband, um sicherzustellen, dass es gut haftet und keine Lücken aufweist.

Falls Sie hingegen die Doppelstegplatten vorübergehend mit Silikon versiegeln möchten, z. B. bei Rissen oder Sprüngen, befolgen Sie diese Schritte:

  • Bereiten Sie die erforderliche Silikonpistole vor, indem Sie die Silikontube einsetzen und die Düse auf die gewünschte Breite abschneiden. Beachten Sie dabei immer die Herstellerhinweise.
  • Tragen Sie eine gleichmäßige Schicht Silikon an der gewünschten Stelle auf. Stellen Sie dabei unbedingt sicher, dass das Silikon in alle Rillen und Spalten eindringt.
  • Glätten Sie das Silikon im Anschluss, damit es gleichmäßig und lückenlos verteilt ist, am besten klappt das mit einem angefeuchteten Finger – so schaffen Sie die besten Voraussetzungen für eine sorgfältige Abdichtung.
  • Entfernen Sie überschüssiges Silikon, solange es noch nicht getrocknet ist. Denn in getrocknetem Zustand ist Silikon schwer entfernbar.
  • Lassen Sie das aufgetragene Silikon gemäß den Anweisungen des Herstellers gut trocknen – dies kann einige Stunden bis zu einem Tag und länger dauern.

Schritt 3: Abdichtung überprüfen

Nachdem Sie Ihre gewünschte Abdichtung angebracht haben, sollten Sie zum Abschluss sicherstellen, ob Sie alle Arbeiten ordnungsgemäß durchgeführt haben und die Abdichtung effektiv ist. Überprüfen Sie dazu die angebrachte Abdichtung auf Risse, Lücken und ähnliche Beschädigungen. Wenn die Abdichtung in einem guten Zustand ist, können Sie sich sicher sein, dass die Hohlräume der Doppelstegplatten vor Feuchtigkeit, Schmutz und Co. optimal geschützt sind.

Besonders Abdichtungen von Sprüngen und Rissen in der Oberfläche der Stegplatte sollten in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Die Abdichtung dient schließlich nur als Notreparatur. Ist die Oberfläche einer Stegplatte beschädigt, sollte diese möglichst rasch ausgetauscht werden.

Kondenswasser in Doppelstegplatten: Was nun?

Die Bildung von Kondenswasser in den Hohlkammern der Doppelstegplatten tritt hauptsächlich auf, wenn die Innenseite der Platten wärmer ist als die Umgebungsluft außerhalb der Überdachung. Hier spielen aber noch weitaus mehr Faktoren eine Rolle – so etwa Standort, Dachgefälle und Luftfeuchtigkeit.

Aber keine Sorge, Kondenswasser in den Kammern einer Stegplatte ist nicht schädlich für die Platte. Ganz im Gegenteil: Tropfenartige Feuchtigkeitsansammlungen von 10 bis 15 cm im unteren Teil der Platte sind als völlig normal anzusehen. Kondenswasser lässt sich zwar nicht komplett verhindern, aber zumindest kann man die Doppelstegplatten richtig abdichten, um die Wasseransammlung so gering wie möglich zu halten und eine schnelle Abtrocknung zu gewährleisten.

Falls Sie nun feststellen, dass in den Doppelstegplatten Wasser drin ist, gibt es einige konkrete Schritte, die Sie unternehmen können:

  • Sollte es sich nicht um Kondenswasser handeln, machen Sie die Stelle ausfindig, an der die Feuchtigkeit in die Doppelstegplatten eingedrungen ist, z. B. Beschädigungen auf der Plattenoberseite.
  • Stellen Sie sicher, dass das Wasser abfließen und die Luft gut zirkulieren kann. Dies machen Sie, indem Sie am unteren Ende der Stegplatte den Kantenschutz und das Abschlussband überprüfen. Haben Sie das richtige Kantenschutzprofil verbaut, ist zwischen Platte und Kantenschutz ein kleiner Abstand, welcher das Abfließen des Wassers gewährleistet. Das Abschlussband sollte atmungsaktiv und wasserdurchlässig sein.
  • Sollten die falschen Materialien zum Abdichten der Stegplatte verwendet worden sein, ersetzen Sie die Abdichtung, um erneut für optimalen Schutz der Doppelstegplatten zu sorgen.

Doppelstegplatten abdichten – gewusst wie!

Doppelstegplatten sind dank ihrer vielen positiven Eigenschaften wie gemacht für Bauvorhaben im Außenbereich. Um ihre Funktionsfähigkeit und Langlebigkeit sicherzustellen, sollten Sie die Doppelstegplatten abdichten. Ansonsten können Feuchtigkeit und Schmutz in die Hohlkammern der Platten gelangen und dort langfristige Schäden wie Grünspan verursachen. Mit unserem ausführlichen Ratgeber wissen Sie nun, wie Sie die Platten optimal abdichten. Wir wünschen Ihnen gutes Gelingen!

Bildquellen:

  • Bild 1: © pixeldeus – stock.adobe.com

Häufig gestellte Fragen

Wie kann man Doppelstegplatten abdichten?

Wie bekomme ich Wasser aus Doppelstegplatten?

Welches Silikon für Doppelstegplatten?

Ist Feuchtigkeit in einer Stegplatte normal?

Wo gibt es hochwertige Doppelstegplatten?

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Tobias Stößer

Geschäftsführer