Montageanleitung für Stegplatten / Doppelstegplatten
In unserer Verlegeanleitung bzw. Montageanleitung möchten wir Ihnen die Vorgehensweise und Kniffe bei dem Verlegen von Stegplatten nahebringen. Die Anleitung ist in Abschnitte gegliedert, so dass Sie möglichst direkt zu Ihrem Einstiegspunkt finden.
Die Unterkonstruktion für Doppelstegplatten
Die Unterkonstruktion für Stegplatten sollte aus verzugsfreiem Material bestehen. Hierfür eignet sich Stahl, Aluminium oder verzugsfreies Holz, beispielsweise Leimbinder.
Bei einer nicht verzugsfreien Unterkonstruktion, müssen unbedingt Schraubprofile für die Montage der Stegplatten verwendet werden. Schraubprofile besitzen ein Profilunterteil aus Aluminium, welches einen gewissen Verzug der Unterkonstruktion ausgleichen kann.
Das Dachgefälle muss min. 7 Grad (d.h. 12cm auf 1m) betragen. Dies hat folgende Gründe:
- Regenwasser kann von den Stegplatten schneller und besser abfließen und verlangsamt somit die Schmutzansammlung auf den Platten.
- Bei Unwettern kann Regenwasser durch starken Wind schwerer entgegen dem Gefälle befördert werden. Dies ist besonders bei angelehnten Überdachungen wichtig.
- Größere Schneedecken können abrutschen, wodurch die Schneelast verringert wird.
- Kondenswasser in der Stegplatte kann besser abfließen.
Sollte die Unterkonstruktion mit Lack oder Lasur vorbehandelt worden sein, muss sichergestellt werden, dass vor Montage der Stegplatten der Lack bzw. die Lasur komplett getrocknet ist. Lösungsmitteldämpfe können die Platten beschädigen.
Sparrenabstände und Besonderheiten
Die Sparrenabstände der Unterkonstruktion werden idealerweise so gewählt, dass die Stegplatten nicht bearbeitet werden müssen. Folgende Punkte gilt es bei den Sparrenabständen zu beachten:
- Unter Berücksichtigung von Dehnung und Schrumpfung der Stegplatten, sollte der Rasterabstand (Sparrenmitte zu Sparrenmitte) Plattenbreite + 25mm betragen.
- Bei Stegplatten mit der Breite 980mm ist keine zusätzliche Unterstützung der Platte durch die Unterkonstruktion erforderlich (Platte ist freitragend)
- Bei Stegplatten mit der Breite 1200mm, muss eine zusätzliche mittlere Unterstützung eingebracht werden, oder es müssen Querauflagen im Abstand von max. 2100mm vorgesehen werden.
Beispiel für Sparrenabstände bei Verlegung von 980mm Stegplatten
- Das Maß von Sparrenmitte zu Sparrenmitte beträgt bei 980mm breiten Stegplatten 1005mm
- Möchte man sicherstellen, dass das Randprofil bündig mit dem Sparren abschließt, muss bei den Randsparren (erster und letzter Sparren) das Maß von 1035mm von Sparrenmitte zu Außenkante-Sparren eingehalten werden. Hierbei gehen wir von unseren 60mm breiten Montageprofilen aus.
Bearbeitung von Doppelstegplatten
In speziellen Fällen, kann es vorkommen, dass Stegplatten bearbeitet werden müssen. Sei es für einen Ausschnitt für ein Fallrohr oder ein einfacher Schrägschnitt. Je nach Materialart sind Stegplatten unterschiedlich zu bearbeiten. Im Allgemeinen ist es jedoch ohne größeren Aufwand und mit einfachen Werkzeugen möglich.
Bohren von Stegplatten
Das Bohren von Stegplatten im Dachbereich ist im Normalfall nicht nötig. Wir möchten dennoch darauf eingehen, da die Stegplatten häufig auch im Wandbereich eingesetzt werden und evtl. Durchgangs- oder Befestigungslöcher benötigt werden. Für Zweckentfremdungen kann dies auch interessant sein.
Bei Polycarbonat Stegplatten kann man zum Bohren normale Stahl-, Spiral oder Kegelbohrer verwenden. Bei Acrylglas Stegplatten sollte man ausschließlich einen Kegelbohrer verwenden, da Spiralbohrer einen zu großen Druck auf den Bohrpunkt ausüben (die Folge sind Haarrisse, die auch erst nach einiger Zeit auftreten können). Es sollte auch nicht zu nah am Plattenrand zu gebohrt werden. Wir empfehlen einen Mindestabstand von 40mm einzuhalten. Schraubenlöcher werden wegen der Wärmeausdehnung mindestens 50% größer gebohrt als der Schraubendurchmesser. So kann sich die Stegplatte ausdehnen und zusammenziehen ohne das Spannungsrisse entstehen können. Die anfallenden Späne müssen entfernt werden, am besten eignet sich hierfür Druckluft.
Schneiden der Stegplatten
Stegplatten lassen sich mit gewöhnlichem Werkzeug (Handkreissäge, Stichsäge) problemlos schneiden. Sägeblätter mit feiner Verzahnung eignen sich hierfür besonders gut. Die anfallenden Späne können am besten mit Druckluft entfernt werden. Sollte die Stegplatte danach nicht direkt verbaut werden, empfehlen wir die offenen Stirnseiten der Stegplatte zu verschließen. So sind die Kammern vor Staub und Schmutz geschützt.
Montagevorbereitung von Platten und Profilen
Steht die Unterkonstruktion und alle Doppelstegplatten sind fertig bearbeitet, geht es nun an die Montage der Überdachung. Hierfür werden in den ersten Schritten die Platten und Profile vorbereitet. Anschließend erfolgt die Montage auf der Unterkonstruktion.
1. Vorbereitung der Stegplatten
Als erstes muss das Kantenabschlussband und der Kantenschutz auf den Stegplatten angebracht werden. Hierzu muss die beidseitig angebrachte Schutzfolie der Platte an den offenen Stirnflächen ca.10cm abziehen und einschlagen.
Als nächstes wird das Kantenabschlussband mittig auf beiden Stirnseiten der Stegplatte aufgeklebt.
Anschließend wird der Kantenschutz über das Kantenabschlussband geschoben. Die Kantenschutz sitzen sehr straff, wir empfehlen für die Montage einen Schonhammer zu verwenden (alternativ mit einem Schlagholz und herkömmlichen Hammer).
Im letzten Schritt der Plattenvorbereitung muss auf der Oberseite der Stegplatte eine dünne Silikonnaht an den Kantenschutz gezogen werden. Dies verhindert, dass dort Wasser eindringen kann.
2. Vorbereitung der Aluminium Montageprofile
Die Platten sind nun bereit für die Montage, im nächsten Schritt geht es darum die Aluminiumprofile vorzubereiten. Anders als in unserem Verlege-Video, erklären wir hier die am häufigsten angewendete Montagemethode mit Durchgangsschrauben.
Tipp: Bei Unterkonstruktionen aus Stahl oder Aluminium sollte man die Profile fertig ausgerichtet auf dem Sparren Bohren, da bei Metall Unterkonstruktionen für die Durchgangschrauben auch Bohrungen in den Sparren benötigen.
Bei Holz Unterkonstruktionen empfehlen wir die Profile am Boden zu Bohren, da dies erheblich einfacher ist und schneller geht, als später auf dem Dach.
Vorbohren der Profile bei einer Holz Unterkonstruktion
Wir empfehlen alle Profile Vorzubohren. Hierzu werden die Profile auf eine geeignete Unterlage gelegt. Bei Schraubprofilen werden die Profiloberteile und Profilunterteile zusammen gebohrt. So wird eine Passgenauigkeit der Bohrungen sichergestellt.
Achtung: Nach dem vorbohren dürfen bei Schraubprofilen die Ober- und Unterteile nicht mehr vertauscht werden. Wir empfehlen die zusammengehörenden Teile zu nummerieren.
Der Bohrabstand beträgt 30cm. Für unsere 6,5mm Holzschrauben wird mit Ø 7mm durch das Profil Ober- und Unterteil gebohrt.
Wichtig: Am Profil Anfang und Ende muss genügend Abstand für den Abschlusswinkel berücksichtigt werden.
Bohren der Profile bei einer Metall Unterkonstruktion
Metallunterkonstruktionen benötigen für die verwendeten Befestigungsschrauben ebenfalls eine Bohrung. Damit die Bohrungen übereinstimmen, sollte daher das Profil auf dem Sparren gebohrt werden. Bei unseren 6,3mm Metallschrauben wird mit Ø 5,5mm durch das Profil und Sparren gebohrt. Nach dem Bohren dürfen Profil und Sparren ebenfalls nicht mehr vertauscht werden.
Tipp: Wir empfehlen selbstbohrende Befestigungsschrauben zu verwenden, dadurch entfällt der Arbeitsgang des Vorbohrens.
Die Montage der Stegplatten
Nun geht es an die Montage. Bei Schraubprofilen können die Profil-Unterteile mit zwei kleinen Schrauben auf dem Sparren der Unterkonstruktion fixiert werden. Da das Profil mit Durchgangschrauben befestigt wird, dient dies nur zur Montageerleichterung. Die Schraubenköpfe dürfen später nicht auf die Stegplatte drücken. Daher sollten Schrauben mit flachem Schraubenkopf verwendet werden.
Bei Verwendung von Deckprofilen oder Universalprofilen, muss auf den Sparren der Unterkonstruktion ein Unterleggummi angebracht werden. Dieser verfügt über einen schmalen Klebestreifen, erfahrungsgemäß empfehlen wir bei Holz Unterkonstruktionen einen Tacker zu verwenden und den Unterleggummi mittig auf den Sparren zu tackern.
Ist das erledigt, geht es nun an das Verlegen der Doppelstegplatten. Die Stegplatten werden nun nacheinander auf Ihre vorbereitete Unterkonstruktion gelegt.
Tipp: Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es am besten ist mehrere Platten auf die Unterkonstruktion zu legen und auszurichten, da man dann die Passgenauigkeit der Unterkonstruktion und die Flucht der Stegplatten am besten beurteilen kann. Sollte man bei dem Bau der Unterkonstruktion nicht genau den Sparrenabstand eingehalten haben, oder die Unterkonstruktion steht nicht im Winkel, wird man es spätestens hier merken.
Wenn die Stegplatten nun ausgerichtet sind kann man die Profile festschrauben, die Schraube geht durch das Profil bis in den Sparren. Sobald ein Profil mit den ersten Schrauben fixiert ist, kann die Stegplatte nicht mehr verrutschen und es kann sich so Profil für Profil vorgearbeitet werden. Der Abstand von Schraube zu Schraube beträgt 30cm.
Es ist immer darauf zu Achten, dass die Stegplatten genügend Luft im Profil haben und dass die Platten an der unteren Kante gerade verlaufen (fluchten). Erst wenn das sichergestellt ist, wird das nächste Profil verschraubt. Das Ausdehnungsspiel beträgt auf jeder Seite ca. 5mm.
Montagetipp: Für das festschrauben der Profile empfiehlt es sich eine Bohle auf das Dach zu legen, da Stegplatten nicht frei begehbar sind (min. von Profil zu Profil bzw. von Sparren zu Sparren).
Sind alle Profile festgeschraubt, werden jetzt noch Aluminiumabschlusswinkel am unteren Ende des Profils angebracht, damit die Stegplatte durch die Wärmeausdehnung nicht aus dem Profil wandert. Dieser kann mit der untersten Schraube verschraubt oder genietet werden.
Zuletzt wird der Wandanschluss angebracht, falls dieser benötigt wird. Hierfür sind die geeigneten Schrauben und Dübel für das vorhandene Mauerwerk zu verwenden. Der Wandanschluss muss alle 40cm verschraubt werden. Die Fuge zwischen Wand und Wandanschluss wird anschließend mit Silikon oder Sikaflex abgedichtet.
Verlege- / Montagebeispiel von Stegplatten
- Sparren
- Stegplatte
- Aluminium Profil Unterteil
- Zierklemmdeckel
- Steg für Alu-Profil Oberteil (darauf achten, dass die Stege ineinander gehen, da das Oberteil sonst schief aufliegt).
- Wandanschluss
- hier können die Alu-Profil Unterteile mit kleinen Schrauben oben und unten fixiert werden.
- Aluminium Profil Oberteil
- Aluminium Randprofil (bei Thermoprofilen ist an dieser Stelle eine Thermoleiste)
- T-Nut für Lippengummi oder Thermoleisten
- Lippengummi
- Abschlusswinkel
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